© Stefan Pölt
Ein Ornithologe aus Plaidt
vermutet bei Vögeln viel Neid
auf menschliche Wesen:
Statt Tränke ein Tresen
und ganzjährig paarungsbereit.
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In Offenbach simste die Ruth
dem Liebsten nach einem Disput
vom Handy ein »<3«,
der hielt das für’n Scherz:
»Was soll denn der Arsch mit dem Hut??«
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Es dreht sich ein Pärchen aus Metz
im Walzertakt auf des Parketts
gebohnertem Holz,
beschleunigt und stolz,
dann scheitert’s am Trägheitsgesetz.
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Sophie, eine Frau aus Orly
studiert in der Akademie
die Lehre des Lebens,
sehr ernst und vergebens.
Ach denk nicht so viel, oh Sophie!
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© Stefan Pölt
Es sang in Cortina d’Ampezzo
vor Julias Haus ein Quartett so
verliebt wie abscheulich,
dann stoppte erfreulich
ein Guss das Gesangs-Intermezzo.
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Man siedelte einst Kannibalen
von Papua um nach Westfalen.
Erst lobte man schon
die Integration,
dann sanken die Einwohnerzahlen …
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© Stefan Pölt
Ich fragte in Konz an der Ruwer
ein Mädchen, wie hoch ihr IQ wär
und ob sie sich schäme?
Die Antwort war Häme:
Das würde ich glatt – wenn ich du wär!
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Es zweifelt im kleinen Kaff Kuden
ein Bauer am Nutzen vom Duden.
Das ist seiner Meinung
nach Modeerscheinung:
”Ein Buch foller Wörter? Wozuh denn?«
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Es muss ein Tyrann aus Holzminden
als Leiche jetzt dringend verschwinden.
Er liegt unterm Ecktisch,
die Gattin wird hektisch:
Na klar muss er weg, doch wohin denn?
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© Stefan Pölt
Ein Mann ging zum Arzt in Bad Soden.
Er litt an verkleinerten Hoden.
So sehr der auch suchte,
er fand nichts und fluchte:
Wo stecken die Dinger nur, wo denn?
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Ein rüstiger Rentner auf Malta
wurd zunehmend einsam im Alter,
drum schulte er um
(er war ja nicht dumm)
und zwar zum Alleinunterhalter.
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Ein recht schüchterner Jüngling aus Gent
hat noch nie mit ‘ner Frau…, wie er’s nennt.
Selbst bei Professionellen,
die ihm Freunde bestellen,
bleibt er ganz therapieresistent.
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Es war einem Herrn aus St. Gallen
die eigne Adresse entfallen.
Ein Arzt sprach: »Ich kenn’s,
das ist die Demenz.«
Doch schließlich verriet ihn sein Lallen.
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Am Gipfel hat Gregor aus Grieben
die Freundin zum Foto getrieben:
Ach mach doch noch bitte
nach hinten zwei Schritte!
Charlotte? Wo bist du geblieben?
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Es hielt sich im schönen Tessin
’ne Frau für die englische Queen.
Man gab ihr Hormone,
die waren nicht ohne,
jetzt glaubt sie, sie wäre James Dean.
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Dem Dichter im Alpenmassiv
gefällt dort das Landschaftsmotiv
mit Hang und mit Steigung.
Das stärkt seine Neigung –
er dichtet ab da nur noch schiv.
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Es beteten einst in Ägypten
voll Inbrunst die Christen in Krypten,
worauf ganz weit oben
wer anfing zu toben:
»Was ist mit den Schweigegelübden??«
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Man sagt, dass im Bahnhof von Senden
in Schließfächern Keksdosen ständen,
die Frau’n zur perfekten
und sicher versteckten
Gebäckaufbewahrung verwenden.
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Dem Pfarrer, dem einst in Berlin
ein tiefgelber Engel erschien,
hat dieser verkündet:
»Wenn gar nichts mehr zündet,
fehlt meistens im Tank das Benzin!«
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Es jammert ein Rentner aus Hagen,
er hätt es seit Kurzem am Magen
und würde seitdem
die Erdbeereiscrem
nur angewärmt richtig vertragen.
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Die kleine Chinesin am Yangtse
denkt, wenn sie draus trinkt, dann erkrankt se
am geblichen Fieber,
’ne Coke wär ihr lieber,
vielleicht auch ’ne Pepsi – da schwankt se
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Es stopfte die Hausfrau im Spreewald
die Gurken in häuslicher Geeeeeewalt
ins Glas – Deckel druff,
dann ab ins Kabuff.
Im Dunkeln versauern sie eh bald.
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Dem Matheprofessor auf Rügen
bereiten die Zahlen Vergnügen,
doch rechnet er nie,
dass seine Marie
und Postbote Sven ihn betrügen.
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Ein junger Poet aus Orly
verdeutschte sein Werk mit Esprit.
Doch hat’s hierzulanden
kaum einer verstanden –
das lag an der Ortockravieh.
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Es ließ bei der Hochzeit in Oyten
der Pfarrer die Glocken laut loyten,
so lang, dass es störte,
man’s »Ja« überhörte.
Die Braut schien ihm viel zu bedoyten.
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Es folgte ein Einhorn aus Gent
dem Einhornverlängerungstrend.
Jetzt hat es ganz vorn
ein stattliches Horn,
doch fällt’s immer um, wenn es rennt.
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© Stefan Pölt
Es schwärmte ein Dichter aus Plauen
von Freiheit und Wandern durch Auen.
Doch hält er die Lesung
(nach seiner Genesung)
nie wieder im Zuchthaus für Frauen.
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© Stefan Pölt
s lagte in ichter us chwaben,
elch änge ie örter och aben!
r ar ich m laren,
an ollte a paren –
umindest ie nfangsbuchstaben.
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Ein Schiffskapitän aus Neapel
ließ Seemannsgarn gerne vom Stapel
und hat ungeschickt
sich selbst drin verstrickt.
Der Knoten war irreparapel.
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Ein alternder Playboy aus Kiel
verlief sich – er war schon senil –
inmitten der Förde.
Die Hafenbehörde
notierte: Sein Weg war das Ziel.
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